Escape Games
ein Trend geht um die Welt
Escape Games – ein Trend geht um die Welt
Exit oder Escape Rooms – in nahezu jeder größeren europäischen Stadt findet man sie mittlerweile und die Anzahl wächst stetig weiter an. Selbst die Filmindustrie greift das Thema mit dem Anfang 2019 erscheinenden Kinofilm „Escape Room“ erneut auf. Aber was genau ist das eigentlich und woher kommt der Trend?
Escape Room – was ist das?
Kurz gesagt ist ein Escape Room ein Raum, aus dem ein Team von unterschiedlicher Größe innerhalb einer vorgegebenen Zeit durch das Lösen von Rätseln, das Kombinieren von Gegenständen und das Knacken von Codes ausbrechen muss.
Das Spielprinzip wurde aus den frühen Escape Room Computerspielen auf die reale Welt übertragen und ein neuer Trend entstand – die Live Escape Games.
Live Escape Games findet man heute unter vielen Namen wieder: Escape Rooms, Exit Rooms, Escape Games, Live Action Games und viele mehr. Sie alle eint aber das Spielprinzip. Gespielt wird meist (mittlerweile existieren auch Räume mit höherer Anzahl von Spielern) in kleineren Teams á 2 bis 8 Personen. Wie sich diese Teams zusammensetzen, ist den Teilnehmern selbst überlassen – ob Familie, Freunde oder Mitarbeiter im Rahmen eines Teambuilding Events, hier sind kaum Grenzen gesetzt.
Escape Rooms können aus einem oder mehreren Räumen bestehen. Jeder Raum ist dabei nach einem individuellen Thema gestaltet. Zumeist existiert zu jedem Raum eine Geschichte, anhand derer sich die Rätsel Stück für Stück erschließen lassen. Den Themen sind hier keine Grenzen gesetzt. So findet man beispielsweise Räume mit Bezug zu Film und Fernsehen, aus verschiedenen Genres wie Krimi, Fantasy, Sci-Fi, Thriller, aber auch zu historischen Ereignissen.
In der Umsetzung der Rätsel sind ebenso wenig Grenzen gesetzt. Während manche Räume, so wie auch die der frühen Anbieter, durch das manuelle Knacken von Codes und Schlössern gelöst werden können, so wird in anderen komplexe Technik zur Lösung der jeweiligen Aufgabe verwendet.
Betreut werden die Teams in der Regel von einem Spielleiter, der das Geschehen über einen Monitor verfolgt und gegebenenfalls Tipps zum Weiterkommen gibt. Bevor der Startschuss fällt, wird die Geschichte des Raums erzählt, sodass das Ziel für alle Teilnehmer klar ist. Sobald die Zeit, meist 60 Minuten, startet, ist es Aufgabe der Teilnehmer den Raum nach Gegenständen und Rätseln zu durchsuchen. Die gefundenen Gegenstände und Hinweise müssen im Verlauf des Spiels miteinander kombiniert werden, um dadurch andere Rätsel zu aktivieren oder neue Gegenstände zu erspielen.
Ein Hauptmerkmal der Live Escape Games (und der Grund dafür, dass sie ideal als Teambuilding-Maßnahme fungieren) ist, dass die Teilnehmer während der gesamten Zeit über ständig miteinander in Kommunikation treten müssen. Besonders gefordert sind zudem Kombinationsgabe, Geschick, Logik, Kommunikation und Fantasie. So kann jeder Teilnehmer seine individuellen Stärken in den Spielverlauf einbringen und trägt so am Ende zum „Entkommen“ bei.
Die Geschichte der Live Escape Games
Die Menschen lieben das Abenteuer – und genau dort liegt der Ursprung der Escape Rooms. Angefangen hat alles mit Computerspielen der 80er Jahre aus dem Text-Adventure-Genre. John Wilson, Gründer von Zenobi Software, entwickelte damals mit „Behind Closed Doors“ das erste Spiel dieser Art. Ziel des Spiels war es schon damals, sich durch das Lösen von Rätseln und das Kombinieren von Gegenständen aus einem Raum zu befreien.
Das japanische Flash-Browser-Game „Crimson Room“, entwickelt von Toshimitsu Takagi, brachte dann im Jahre 2004 den Durchbruch und sorgte dafür, dass Escape Games weltweit bekannt wurden.
Mittlerweile gibt es unzählige Anbieter von computerbasierten Escape Games – so wie auch stetig die Anzahl der Live Escape Games weiter wächst.
Als Spieler muss man zunächst den gesamten Raum via Mausklick absuchen, anschließend beispielsweise Gegenstände miteinander kombinieren, um dadurch neue Gegenstände zu erhalten oder Codes knacken, um Türen zu öffnen. Ziel des Spieles ist es immer, alle Rätsel zu lösen und somit aus dem Szenario zu entkommen. Die klassischen Point-and-Click Spiele verlangen somit unter anderem logisches Denken, Geschicklichkeit und Geduld.
Ebenfalls in Japan hatte man in 2007 die Idee, dass man dieses Spielprinzip auch in der realen Welt umsetzen könnte – so entstanden die ersten Live Escape Games.
Unter dem Namen „Real Escape Game“ oder japanisch リアル脱出ゲーム eröffnete die Firma SCRAP in Kyoto die weltweit ersten Escape Rooms – auch „Live Action Games“ genannt – in Schulen, stillgelegten Krankenhäusern und Freizeitparks.
Von dort aus verbreitete sich die neue Freizeitaktivität um die ganze Welt und hielt schließlich auch in Europa Einzug. Das ungarische Unternehmen Parapark eröffnete in 2011 den ersten europäischen Escape Room in den Ruinenkellern der Stadt. Gefolgt von vielen weiteren Anbietern verbreitete sich das Phänomen rasend schnell. Deutschland zog zwei Jahre später nach, indem der Anbieter HintQuest im August 2013 die ersten Räume in München eröffnete.
Im Jahre 2016 schätzte man die Anbieter in Deutschland schon auf über 200 – seitdem werden es wöchentlich mehr, die sich das Ziel gesetzt haben, den Spaß am Rätseln in die Welt herauszutragen.
Einhergehend mit der stetig steigenden Popularität von Escape Games, kommt die Unterhaltungsbranche schon lange nicht mehr umhin, Exit Rooms auch zu ihrem Thema zu machen. Neben Filmen, die sich meist in düsterer Atmosphäre mit dem Thema des Entkommens beschäftigen, erfreuen sich heute auch Exit Games Brettspiele immer größerer Beliebtheit.